Aktuell sind wir in der aktiven Einsatzgruppe 37 Kameraden und 5 Kameradinnen. Die verschiedenen Aufgabenbereiche werden derzeit von unterschiedlichen Kameraden und Kameradinnen übernommen.
Um jederzeit das notwendige Wissen zu festigen, werden alle zwei Wochen Donnerstagabend Ausbildungsdienste abgehalten. Dabei werden die verschiedenen theoretischen Grundlagen gelehrt und praktische Übungen ausgeführt. Hinzu kommt ein gesamtes Ausbildungswochenende im Sommer, bei dem die Kameraden im Borntal bei Lederhose übernachten und von Freitagmittag bis Sonntagnachmittag verschiedene Szenarien üben. Meistens findet zwischendurch eine größere Einsatzübung mit Alarmierung statt.
Außerdem sind mehrere Kameraden mit weiteren Aufgaben betraut. Diese nehmen neben den Ausbildungstagen sehr viel Zeit in Anspruch. Um nur mal ein paar Beispiele aufzuführen: die Wartung der Geräte und Schläuche, die Kontrolle und Reparatur der Atemschutztechnik, die Bearbeitung der Alarm- und Einsatzplanung, die Wartung und Pflege der Einsatzfahrzeuge usw. Dafür treffen wir uns an den Donnerstagen, an denen keine Ausbildung stattfindet, zum sogenannten Maschinistendienst.
Innerhalb der Einsatzgruppe gibt es unterschiedlich ausgebildete Feuerwehrkräfte. Nach der Grundausbildung zum Feuerwehrmann bzw. -frau kann sich jeder Kamerad mit verschiedenen Zusatzqualifikationen weiter entwickeln. Dabei gibt es zum Beispiel die Ausbildung zum Maschinisten. Dieser bedient die Feuerwehrfahrzeuge und ist damit unter anderem für die Pumpen zur Wasserversorgung zuständig. Eine Besonderheit stellt der Drehleitermaschinist dar, denn dieser muss zur Bedienung der Drehleiter (DL) einen weiteren Lehrgang besuchen. Aktuell zählen wir 23 Maschinisten, davon sind acht Kameraden zusätzlich für die DL ausgebildet.
Eine weitere wichtige Zusatzausbildung ist das Tragen von schwerem Atemschutz. Der sogenannte Atemschutzgeräteträger ist mit einem Press-luftatmer ausgerüstet und kommt vor allem bei Bränden in Objekten zum Einsatz, bei denen Personen vermisst werden bzw. die Löscharbeiten innerhalb des Objektes stattfinden. Dafür müssen sich diese Kameraden alle drei Jahre einem separaten Gesundheitscheck unterziehen und einmal jährlich die Atemschutzstrecke in der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Bad Köstritz besuchen, um dort ihre Leistungs-fähigkeit unter Beweis zu stellen. Derzeit gibt es 20 Atemschutzgeräteträger in unserer Feuerwehr.
Da wir als Stützpunktfeuerwehr dem Gefahrgutzug des Landkreises Greiz angehören, haben sieben unserer Einsatzkräfte eine Weiterbildung im Umgang mit gefährlichen Stoffen abgeschlossen. Denn wie der Name schon sagt, ist diese taktische Einheit der Feuerwehr für die Eindämmung bzw. Beseitigung von Gefahrgut konzipiert. Darunter fallen im Allgemeinen chemische, giftige, ätzende, extrem feuergefährliche und allgemein gefährliche Stoffe. Dazu sind die Kameraden zusätzlich zum Tragen von Chemiekalien-schutzanzügen (CSA) ausgebildet. Bei derartigen Einsätzen erstreckt sich unser Einsatzgebiet über den gesamten Landkreis Greiz, wie zum Beispiel beim Brand einer Recyclinganlage in Zeulenroda im Jahr 2010. Auch bei Einsätzen im Sinne des Katastrophenschutzes werden wir im gesamten Landkreis eingesetzt, so auch zum Hochwasser 2013 in Berga und Wünschendorf.
Wer im Einsatzfall eine höhere Verantwortung übernehmen möchte, kann sich zusätzlich auf der Führungsebene weiterbilden. Nach der Grundausbildung zum Feuer-wehrmann bzw. -frau werden die Einsatzkräfte als Truppmann bezeichnet. Als erste Ausbildung nach dem Truppmann folgt der Truppführer. Da ein Einsatztrupp immer aus einem Truppmann und einem Truppführer besteht, übernimmt der Letztere erste Leitungsaufgaben. Nach dem Truppführer besteht die Möglichkeit einer Ausbildung zum Gruppenführer. Dieser befehligt eine Gruppe, also drei Trupps sowie den Maschinisten mit Fahrzeug und den Melder (Kamerad zur Lageerkundung nach Ankunft am Einsatzort). Bei kleineren Einsätzen kann der Gruppenführer bereits als Einsatzleiter fungieren. Als nächstes folgt der Zugführer. Dieser führt einen gesamten Feuerwehrzug, welcher aus drei Gruppen und der dazugehörigen Technik besteht. Zum Schluss folgt die Ausbildung zum Verbandsführer. Dieser kommt bei Großschadenslagen zum Einsatz. Ihm sind mehrere Zugführer unterstellt. In unserer Wehr gibt es sieben Gruppenführer, drei Zugführer und drei Verbandsführer. Außerdem muss der Leiter einer Feuerwehr, egal welche Ausbildung er auf der Führungsebene genossen hat, die Zusatzausbildung "Leiter einer Feuerwehr" absolvieren. Er sorgt für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr und steht dem Bürgermeister in allen Fragen zur Seite. Bei uns ist André Starkloff als Stadtbrandmeister der Leiter unserer Feuerwehr.